Auszahlung der Tarifmittel in Berlin: Wie verzögerte Verfahren freie Träger unter Druck setzen und die soziale Arbeit gefährden

Freie Träger in Berlin, einschließlich wir, die eventus Bildung gGmbH, sehen sich gegenwärtig mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, da die zugesagten Tarifmittel weder einheitlich noch rechtzeitig ausgezahlt werden. Welche spezifischen Probleme sich daraus ergeben und welche Auswirkungen dies auf soziale Angebote und Fachkräfte hat, verdeutlicht der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin in einem Positionspapier.

Worum geht es genau?

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin beschreibt in seinem Positionspapier anschaulich, wie unklare Zuständigkeiten auf Landes- und Bezirksebene zu Verspätungen oder gar zum Ausbleiben der Auszahlungen der Tarifmittel führen. Diese Mittel sind jedoch entscheidend, um die Gehälter der Mitarbeitenden in freien Trägern an das Niveau des öffentlichen Dienstes anzupassen. Da jede Behörde nun eigene Verfahren anwendet, resultieren daraus erhebliche Verzögerungen, ein Mehr an Bürokratie und finanzielle Unsicherheiten.

Als freier Träger der Jugendhilfe sind wir ebenfalls darauf angewiesen, dass die zugesagten Tarifanpassungen fristgerecht und vollständig ausgezahlt werden. Die aktuelle Situation macht es uns jedoch schwer, unsere Mitarbeitenden gemäß den vereinbarten Tariferhöhungen zu entlohnen, was die Qualität unserer Angebote für Kinder und Familien langfristig beeinträchtigen könnte.

Die wichtigsten Kritikpunkte

  • Uneinheitliche Bewilligung: Je nach Behörde wird unterschiedlich entschieden, ob und in welchem Umfang Tariferhöhungen Anwendung finden.
  • Hoher Bürokratieaufwand: Organisationen sind gezwungen, zusätzliche Anträge zu stellen und fortlaufend nachzuhaken, da es an klaren Richtlinien mangelt.
  • Planungsunsicherheit: Freie Träger sind oft im Unklaren darüber, wann und ob die notwendigen Mittel bereitgestellt werden, was den Fortbestand essenzieller Angebote gefährdet.

Alle Einzelheiten, konkrete Beispiele aus der Praxis sowie die Forderungen an die Politik sind im Positionspapier des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin dargestellt. Wir empfehlen allen Interessierten, dieses Dokument zur Kenntnis zu nehmen, um Verständnis für die kritische Lage, in der wir und viele andere Träger uns befinden, zu entwickeln.

Positionspapier herunterladen

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